Ein Bericht von Jessica Merz
Dieser Tag sollte ein ganz besonderer für unseren Verein CVV Cheermania e. V. werden. Das Wetter war nicht so toll, aber das störte keinen, da uns ein langer Tag in der Stadthalle Chemnitz bevorstand. So gegen 10:15 Uhr sammelten sich langsam alle am vereinbarten Treffpunkt, dem unteren Bahnhof in Auerbach – dort wo immer alles beginnt. Der Bus der „Großen“, d. h. der Lady Devils und der Devils Dynamite sollte 10:30 Uhr in Richtung Chemnitz starten. Bevor wir starten konnten, hieß es Taschenkontrolle und Einsammeln der Ausweise, was die Teamcapitains übernahmen. Die Stimmung im Bus war ruhig und ausgeglichen. Bei einem Zwischenstopp in Treuen stiegen noch ein paar Teammitglieder zu. Gegen Mittag erreichten wir dann die Stadthalle in Chemnitz. In der schönen großen Kabine angekommen, wo schon alle Vorbereitungen für die Kinder- und Jugendteams auf Hochtouren liefen, suchten wir uns erst einmal ein Plätzchen. Keiner wusste so recht, was wir jetzt machen sollten, da wir noch viiiieeeel Zeit hatten! Einige orientierten sich erst einmal in den komplizierten Gängen in der Stadthalle, ein paar aßen etwas oder gingen „an die frische Luft“. Dann mussten wir natürlich die Cheerstände in der Vorhalle genau unter die Lupe nehmen und shoppen. Kurz vor Meisterschaftsbeginn bekamen wir dann die Info, schon mal mit dem Styling zu beginnen, was dann auch einige taten. Den Beginn der Meisterschaft verfolgten wir dann im Zuschauerraum und fieberten mit unseren Teams Black Maniacs und Black Linos mit – jetzt wurde, glaube ich, jedem so richtig bewusst, wo wir waren und was heute noch auf uns zukommen wird. Ein bisschen Aufregung stieg vom Inneren her auf, welche sich im Verlaufe des Tages noch erheblich steigern sollte. Dann haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren – ein Teil von uns dachte, wir schminken uns jetzt und warteten in der Kabine; die anderen – wie wir später erfuhren – waren noch im Zuschauerraum und „an der frischen Luft“. Gegen 14:30 Uhr nach dem Auftritt unserer Teufelinos ging es dann eifrig ans Haare machen, schminken und stylen, was die innerer Aufregung wieder ein wenig ansteigen ließ. Nach dem Auftritt der Devilmaniacs, den wir natürlich wieder mit verfolgten, gab es eine Pause der Veranstaltung, in der ich vorschlug, uns schon einmal umzuziehen, da es für uns danach los gehen sollte. Zur Siegerehrung durchströmten uns die verschiedensten und aufregendsten Gefühle, da all unsere Teams den Sieg für sich entschieden. Gedanken wie: “Und die Nächsten sind wir, es geht jetzt wirklich los!“ schwirrten im Kopf herum und die Aufregung im Inneren stieg weiter. Kurz vor 16:00 Uhr Warm-Up stand auf unserem Plan. Anne zählte mit uns das Programm noch einmal durch, plötzlich ging alles ganz schnell. Nächste Station 16:30 Uhr Run Through, das bedeutet für uns die letzte Probe vor dem Auftritt, das erste Mal auf Marley Dancefloor tanzen und natürlich noch mehr Aufregung. Und schon ging es los – einige waren mit ihrer Leistung beim Run Through nicht zufrieden und hatten jetzt Angst. Zeit zum Nachdenken blieb dafür aber erst einmal nicht – Fotoshooting stand auf dem Plan – Aufstellung, Lächeln, Super. Die nächste dreiviertel Stunde verbrachte jeder von uns so, wie er es für sich am besten glaubte – einige verfolgten in der Halle die Meisterschaft, andere waren draußen. Die Treffzeit verpassten wir dann ein wenig. Anne begleitete uns hinter die Bühne, wo wir uns noch etwas erwärmten, unser „Vereinsritual der Zauberpillen“ durchführten und Passcheck hatten. Die Zeit hinter der Bühne fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Extremste Aufregung vergleichbar mit einem überkochenden Topf brodelte in jedem von uns. Mit der Ankündigung und dem Betreten der Matte ist plötzlich alles anders – der Kopf ist frei, Angst und Zweifel sind weg – eine Art Film beginnt abzulaufen. Jeder von uns ist hochkonzentriert. Der erste Klang der Musik ist zu hören und der Moment, auf den man sich monatelang hart vorbereitet hat, beginnt – Freude und Spaß sprühen nur so aus einem heraus! Der Jubel der Fans ist die Bestätigung und Anerkennung für das, was man tut. Nach dem Auftritt fühlt man sich dann nur noch erleichtert und glücklich – alle Anspannung ist abgefallen. Zur Siegerehrung waren für uns die Punkte das Wichtigste, da wir in unserer Kategorie allein gestartet sind und somit sowieso der Sieger waren. Als wir unsere Punkte dann hörten, waren wir stolz auf das, was wir gemeinsam geschafft hatten. Realisieren, was an diesem Tag alles passiert war, konnten wir es aber so richtig erst ein paar Tage später. Für fast alle Lady Devils war es die erste richtige Meisterschaftsteilnahme und ich glaube, alle sind vom Meisterschaftsfieber infiziert, was man so schnell nicht wieder los bekommt. Wir sind durch dieses prägende und unvergessliche Ereignis noch enger zusammengewachsen und hoffen nun, dass unsere Punkte vielleicht sogar schon[nbsp]für eine Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in Leverkusen reichen.